Qualitätsmerkmale von Rasenmischungen
Bis auf wenige Ausnahmen – beispielsweise das Golfgrün – werden daher Mischungen aus verschiedenen Grasarten und -sorten genutzt, um eine genetische Vielfalt zu schaffen und die Anpassungsfähigkeit des Rasens zu erhöhen. Allein die Mischung verschiedener Sorten gewährleistet allerdings noch keinen dauerhaft schönen Rasen. Erst die richtige Wahl der Mischungspartner und die Qualität des Saatgutes führen zum Kulturerfolg.
Die gängigsten Qualitätsmerkmale von Rasen
An einen guten Rasen werden zahlreiche Anforderungen gestellt, die als Zeichen seiner Qualität gewertet werden. Sie lassen sich erst durch die Kombination verschiedener Gräser mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften erfüllen. Entsprechend viele verschiedene Mischungen sind inzwischen auf dem Markt, die den jeweiligen Anforderungen gerecht werden, so zum Beispiel:
- hohe Belastbarkeit und Regeneration
- schnelle Keimung und gleichmäßiges Wachstum
- schmale, kurze Blätter
- grüne Farbe im Sommer und Winter
- gesundes Konkurrenzverhalten, um weder selbst verdrängt zu werden noch andere Pflanzen zu verdrängen
- Toleranz von Trockenheit und Schatten
- starke Blattbildung und geringes Blütenwachstum
- Robustheit bei häufigem Mähen
- Anpassungsfähigkeit an verschiedene Böden
- Krankheitsresistenz
Qualität von Rasenmischungen wird von Experten beurteilt
Bei Rasenmischungen ist vor allem von Bedeutung, dass die Mischungspartner zueinander passen. Die Hersteller besitzen umfassende Kenntnisse über die einzelnen Gräserarten, die verschiedenen Sorten und die Wechselwirkungen zwischen ihnen. Langjährige Versuche geben Aufschluss über die jeweiligen Eigenschaften, sodass Mischungen, die mittels solcher Forschungsergebnisse hergestellt wurden, die höchste Qualität aufweisen. Darüber hinaus sind die offiziellen Empfehlungen von Fachgremien nützlich, die von Experten der Rasenbranche jährlich überarbeitet werden. So gibt zum Beispiel die Forschungsgesellschaft Landschaftsbau und Landschaftsentwicklung e. V. (FLL) Mischungsempfehlungen heraus, die dann als sogenannte Regel-Saatgut-Mischungen (RSM) im Handel erhältlich sind.
Das Mischungsetikett gibt Auskunft über die Zusammensetzung einer Rasenmischung
Im Gegensatz zu hochwertigen Saatgutmischungen enthalten Billigmischungen oft Futtergrassorten, die auf schnelles Wachstum und Masse zielen. Diese bilden allerdings eine weniger dichte Rasennarbe. Außerdem ist der Pflegeaufwand höher, da ein Rasen auf Basis einer minderwertigen Mischung häufiger gemäht werden muss als ein Rasen auf Basis einer Qualitätsmischung.
Als Verbraucher sollten Sie deshalb vor dem Erwerb einen genauen Blick auf das Mischungsetikett werfen, das an seiner grünen Farbe zu erkennen ist und Auskunft über den Gewichtsanteil der einzelnen Arten und über die Sortenbezeichnung gibt. Die fundierte Beurteilung einer Saatgutmischung ist jedoch nur mit dem entsprechenden Know-how möglich. Hierfür stehen im Fachhandel Rasenexperten als Ansprechpartner zu Verfügung, die verlässliche Aussagen über die Qualität der jeweiligen Mischung treffen können.
Checkliste: Darauf sollte bei Rasenmischungen geachtet werden
Generell lässt sich sagen, dass die Qualität von Rasenmischungen umso besser ist, je feiner das Saatgut ausfällt. Das führt auch zu einem geringeren Bedarf an Saatgut pro Quadratmeter. Auch der Anteil von Wiesenrispe (Poa pratensis), die Anzahl der Grasarten sowie die Sortenvielfalt sind wichtige Qualitätsmerkmale von Rasenmischungen.
- Aufwandmenge pro Quadratmeter: je weniger, desto hochwertiger
- Anteil von Wiesenrispe (Poa pratensis): mindestens 10 %
- Anzahl der verwendeten Arten: Sind alle 3 wichtigen Arten (Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Rotschwingel (Festuca rubra), Wiesenrispe (Poa pratensis)) vorhanden, auch die Festuca-Unterarten (Horst-Rotschwingel (Festuca rubra commutata), Kurzausläufer-Rotschwingel (Festuca rubra trichophylla), Ausläufer-Rotschwingel (Festuca rubra rubra))?
- Sortenvielfalt: möglichst mehrere Sorten pro Grasart
Die Qualitätsmerkmale von Rasenmischungen sind ohne die nötigen Kenntnisse nur schwer zu beurteilen. Es ist in jedem Fall ratsam, die Empfehlungen von Fachgremien wie die Forschungsgesellschaft Landschaftsbau und Landschaftsentwicklung e. V. (FLL) zu beachten und beim Saatgutkauf das Mischungsetikett zu prüfen, am besten zusammen mit einem Experten im Fachhandel.